EMAS – 2. Teil unserer Nachhaltigkeitsreihe

Unsere Reihe „Nachhaltigkeitsstandards“ geht in die zweite Runde. Darin stellen wir das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) vor:

Das „Eco-Management and Audit Scheme“ ist ein von der EU 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen.
EMAS baut auf der Managementstruktur der internationalen Norm für Umweltmanagement-systeme DIN EN ISO 14001 auf und fügt wesentliche Themen und Aspekte hinzu, die es zu einem Premiumtool für Umweltmanagement machen. Die Managementstruktur nach ISO 14001 ermöglich (besonders seit der 14001:2015) eine optimale Integration in andere ISO-Managementsysteme (wie z.B. ISO 9001:2015). Seit EMAS III (Verordnung (EG) Nr. 1221/2009) ist der Standard auch weltweit anwendbar.

Höchste Ansprüche
Das hohe Anspruchsniveau von EMAS führt dazu, das EMAS Unternehmen bereits heute viele aktuelle (z.B. EDL-G „Energieaudit“, „Energiemanagementsystem) und noch kommende gesetzliche Forderungen („CRS-Berichtspflicht“) mit EMAS bereits erfüllen bzw. zum Großteil erfüllen. Nach aktueller Einschätzung, werden ein Großteil der in der CSR EU-Berichtspflicht geforderten Aspekte mit der EMAS-Umwelterklärung bereits berichtet. Ergänzt durch EMASplus könnte es, nach aktueller Einschätzung die kommende Berichtspflicht voll abdecken.
EMAS dient als Grundlage für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Umweltleistung, der Einhaltung der relevanten Umweltvorschriften sowie des Dialogs mit der Öffentlichkeit. Dabei ist die Veröffentlichung einer extern validierten Umwelterklärung ein zentrales Element. Die Umwelterklärung berichtet über die Tätigkeiten, Umweltleistungen, Ziele & Maßnahmen des Unternehmens. EMAS-Unternehmen leisten damit einen glaubwürdigen und transparenten Beitrag zu nachhaltigem Wirtschaften.

Einführung von EMAS
Die Möglichkeiten zur Einführung sind sowohl für Nachhaltigkeits-Einsteiger, als auch erfahrene Umweltmanager anhand des EMAS Kreislaufs gut möglich. Für Unternehmen mit dem Anspruch als Paradigmenwechsler bietet es eines der höchstangesehensten Systeme um die gesellschaftlichen (ökologischen) Auswirkungen zu erkennen und zu messen.
Beginnend mit der ersten erfolgreichen Registrierung wird das Umweltmanagementsystem (UMS) regelmäßig alle drei Jahre von einem staatlich zugelassenen und überwachten Umweltgutachter geprüft (Ausnahmen bestehen für kleine KMU und Behörden). Die Registrierung und Eintragung in das EMAS-Register erfolgt auf Antrag bei der regional zuständigen Registrierungsstelle (IHK/HWK). Nach erfolgreicher Registrierung kann das EMAS-Logo zu Marketingzwecken genutzt werden (jedoch nicht auf Produkten).

In 10 Schritten zu EMAS
Die Einführung folgt nach einem bestimmten „EMAS-Kreislauf“ in 10 Schritten. Die Vorbereitung des UMS bei der erstmaligen Einführung ist dem Kreislauf vorgeschaltet (gelb), blau sind solche Prozesse markiert, die den internen Teil des betrieblichen UMS bilden und grün diejenigen Schritte, die zum Abschluss eines Managementzyklus von externer Seite notwendig sind.
Vom Start des Projekts bis zur erstmaligen Validierung der Umwelterklärung durch den externen Umweltgutachter und der Eintragung der Organisation in das Standortregister bei der zuständigen IHK oder HWK muss mit etwa einem Jahr gerechnet werden.

Fazit:
Bei EMAS handelt es sich um ein Premium-Umweltmanagement- & -compliancesystem mit Umweltberichterstattung. EMAS beinhaltet die ISO 14001 und deckt die Anforderungen anderer Managementsysteme zum Thema Umwelt ebenfalls ab (wie z.B. die Energiemanagement-Norm ISO 50001). Zudem wird mit EMAS die EU-Berichtspflicht für CSR/Nachhaltigkeit (EU-Richtlinie 2014/95/EU) mit Ergänzungen in den Bereichen Soziales und Compliance erfüllt.
Für weitere Informationen finden Sie hier die EMAS-Verordnung im Volltext in allen Sprachen der EU-Mitgliedstaaten.

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Siehe Auch:

DNK – 1. Teil Nachhaltigkeitsreihe
GWÖ – 3. Teil Nachhaltigkeitsreihe
GRI – 4. Teil Nachhaltigkeitsreihe
Die neuen GRI-Standards